Das neue Nähzentrum in Limpio - Paraguay:
Liebe Freunde des Nähprojektes,
wir freuen uns, dass wir Euch
endlich Bilder unserer neuen Nähräume senden können. Der Bau hat uns in den
letzten Monaten sehr in Anspruch genommen. Dazu kamen die neu gestarteten Kurse
und Workshops. Auf dem Foto unten ist
Frau Sabine Frank vom SES (Senioren Experten Service) bei der Schulung mit
unseren Lehrerinnen im neuen Nähraum zu sehen. Frau Frank war 9 Wochen bei uns
und wir vermissen sie sehr. Vielen Dank Sabine!!
Die Lehrerinnen haben schon Stuhlbezüge für unsere alten Stühle genäht(Bild unten) und so nach und nach werden wir die anderen Details hinbekommen und die Nähräume einrichten. Eigentlich wollten wir den Boden nur streichen. Wir hatten nicht mehr Geld. Eines Morgens erwachte Norbert in Gedanken an den Fussboden und den Baufortschritt. Er betete: „Herr Jesus, wenn du uns jetzt Geld schickst, dann fliesen wir noch und alles ist viel schöner und einfacher mit dem Sauberhalten.“ Um 10:00 rief die Büroleiterin einer paraguayisch/amerikanischen Organisation an und fragte Norbert: „ Wann holst du das Geld ab?“ „Welches Geld?“ antwortete er. „ Na die 4000,- Dollar, die für Euch angekommen sind!“ „Davon weiss ich noch gar nichts!“ erwiderte er. Die Freude war groß. Als wir die Fliesen kauften, war gerade die 1. Qualität herabgesetzt und war billiger als die 2.Qualität. Der Verkäufer konnte sich das auch nicht erklären, aber so reichten uns 2000,- Dollar um das ganze Gebäude fliesen zu können. Es sind sehr schöne helle Räume geworden.
Mit Frau Frank waren wir zu
Patchworkschulungen in den Kolonien
Volendam (Bilder unten) und Friesland. Alles wurde top
organisiert und die Schulungen kamen hervorragend an.
Wir haben in den letzten Monaten an einigen neuen Kursorten beginnen können. So sind wir jetzt u.a. bei einem dritten Indianerstamm. Die Aché-Indianerinnen von Chupa Pou zerschnitten alte Kleidung
und nähten die Streifen zu Bettdecken zusammen mit einer Nähmaschine. Dafür
bekommen sie 1,50- 2,- Euro von ihren Nachbarinnen. Es war sehr kalt bei uns – wochenlang
– ganz ungewöhnlich. Gerade auch deshalb war Bedarf nach Sabanas (Bettdecken)
groß.
Hier unten unterrichten wir: Als wir uns dort nach der ersten
Schulung verabschiedet haben, hat eine Indianerin geweint. Später hat uns
unserer Lehrerin erzählt, dass diese Frauengruppe schon lange Zeit gebetet hat,
dass doch jemand kommt, der ihnen beim Nähen hilft. Wir werden versuchen die Gruppe einmal pro Monat die zu
schulen. Wir haben den Kurs mit Nähmaschinen und Zubehör ausgestattet.
Nachfolgend ein Bild aus der Gruppe In
San Vicente: Als wir dort zum ersten Mal unterrichteten, fragten wir, wofür die
Ortschaft denn bekannt sei, für welches traditionelle Essen oder für welche Handwerkskunst:
„Marihuana“ war die Antwort. Wir haben es zuerst nicht verstanden. Damit hatten wir nicht gerechnet. Man spricht nicht darüber. Dies wäre zu
gefährlich. Die Händler kommen in die Kleinstadt. Für uns ist es wichtig, dort
zu sein und Alternativen zu geben. Es sind kleine Anfänge, aber wir sind froh,
dort eine Art Pionier zu sein. Lisa , die Freiwillige vom Forum Wiedenest, war auch mit dabei. Sie war mutig und war
sich - wie wir alle – anfangs auch gar
nicht bewusst, dass wir in einer so gefährlichen Gegend gearbeitet haben und
weiterhin arbeiten.
Unten: die Frauengruppe in Pozo
Colorado, einem Dorf auf dem Weg in den Chaco. Im Hintergrund steht Lourdes,
unsere jetzige Koordinatorin. Sie hat die Organisation unserer über 15
Lehrerinnen/Kursortleiterinnen übernommen. Ohne ihren Einsatz wären gerade die
Gruppen im Inland mit all den beschwerlichen Anreisen - oftmals sind es 4 Stunden einfach - nicht möglich. Lourdes
spricht natürlich auch Guarani, die zweite offizielle Amtssprache in Paraguay, ohne
die im Landesinneren nichts geht.
So verabschieden wir uns mit einem Foto vom Rio
Paraguay. Nähmaschinenmechaniker Juan hat uns auf seinem Fischerboot
mitgenommen. Mit zu sehen ist Damaris Burgbacher. Damaris war auf der
Modeschule Stuttgart und wird für mindestens 3 Jahre im Nähprojekt mitarbeiten.
Sie kommt über die deutsche Organisation CFI. Und wie ihr seht, hat sie keine
Angst vor Pirañas und einem etwas lecken Fischerboot. Wir freuen uns sehr über
die Verstärkung.
Einige von Euch kennen sicherlich das erfolgreichste
christliche Lied unserer Zeit:“ I can only imagine“. Als Familie haben wir den sehr
inspirierenden gleichnamigen Film über die Entstehung des Liedes angesehen. Wir
waren berührt, wie der Bandleader unter dem Missbrauch seines Vaters litt,
vergeben konnte und dieses starke Lied schrieb. Hier der Link zum Anhören: https://www.youtube.com/watch?v=ZNDEyxEMNp0
Ein Gespräch mit dem Bandleader Bart Willard: https://www.youtube.com/watch?v=jmS5Cnt_rbI
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