Modenschau 2017

Modenschau 2017
Indianerinnern der Ethnie Aché bei einer unserer Fortbildungen.

Mittwoch, 13. April 2011

April 2011


Liebe Freunde,
wir sind sehr froh, Euch wieder ein paar Bilder und Informationen über unseren Dienst und unser Leben hier in Paraguay schicken zu können. Die Zeit in Deutschland verging wie im Flug. Einige konnten wir nicht besuchen, hoffentlich das nächste Mal. Es war eine schöne Zeit mit der Familie und den Freunden.  Auf jeden Fall ist es immer eine Ermutigung und eine erfrischende Abwechslung von Euch etwas zu hören oder einfach auch nur am Telefon zu plaudern. Gerne beten wir auch für Eure Anliegen und Sorgen.
Was hat sich getan?
Dank den großzügigen amerikanischen Spendern können wieder 16 Frauen jeden Alters  1 Jahr lang kostenlos Nähunterricht bekommen – und sie sind begeistert und voll dabei. Sie schätzen die gemeinsame Andachtszeit und sind die ersten  Produkte nicht schön?
Ada - aus der Vormittagsklasse


Felicita, die Schwester einer letztjährigen Teilnehmerin ist jeden Kurstag über 1 Stunde einfach  mit dem Bus unterwegs, um bei uns zu sein.
Gloria aus der Vormittagsgruppe und unten Juana aus der Nachmittagsgruppe.





Patchwork ist hier in Paraguay fast gänzlich unbekannt. Ideal für unsere Frauen, die ja normalerweise kein Geld haben, um Stoffe zu kaufen. Mit Patchwork können sie einfach Reste verwerten und wunderschöne Creationen selbst entwerfen. Ideal auch um das Geradeaus-Nähen, den Umgang mit dem Maßband und der Schere zu erlernen. Und vor allem die Nähmaschine!!
Was passt farblich zusammen? – einige meiner Frauen haben ein Auge dafür – andere wiederum nicht.  Wir würden uns so freuen, wenn die Kinder unserer Frauen  sehr viel von ihren Müttern mitnehmen können.

Die Fortgeschrittenen aus den Kursen der vergangenen 2 Jahre treffen sich alle 2 Wochen an einem Nachmittag und es ist sehr schön mitzuerleben, wie auch  sie sich verbessern.
Erst letze Woche erzählte eine ehemalige Kursteilnehmerin den Anfängerinnen, wie sie ihre Produkte  in der Nachbarschaft und im Bekanntenkreis gut verkauft. Sie macht etwas für sich und zeigt es dann herum. Oft bekommt sie dann sofort einen Auftrag.
Außerdem nähten die Frauen bereits wieder Geschirrtücher als Geschenkidee für Deutschland, Australien un die USA . Diese fanden und finden eine große Resonanz und geben dem Nähprojekt eine ganz andere Dimension, da alle Kursteilnehmer sehen, dass man mit Nähen Geld verdienen kann.  Wir hoffen und beten, die Geschirrtücher  bald nach Deutschland senden zu können. Unsere Freundin in Australien hat uns den Kontakt zu einer großen Fair-Trade –Handelskette  in Australien vermittelt. Diese ist sehr interessiert an den Geschirrtüchern. Norbert’s Bruder Wolfgang gab uns noch in Deutschland eine Weisheit aus seiner Geschäftserfahrung mit: “ Der Transport darf nicht das Problem sein“!  Wir bleiben also dran und hoffen, dass der Transport bald nicht mehr das Problem sein wird. Vielen Dank an Mouna von DocAfrika, die diese Idee ins Leben rief und im letzten Jahr eine sehr große Motivation für uns und unsere Frauen und deren Familien war. Durch Spendengelder von DocAfrika können wir Frauen das Busgeld bezahlen sowie Stoffe kaufen. Das half und hilft sehr.


Mitarbeiter der Firma Lumara  aus Hainsfarth bei Nördlingen haben uns mit einer  1000;- Spende  überrascht.  Frau Weng  hat uns allen hier in Limpio ein große Freude bereitet. Herr Ruppert hat sich um die ganze Abwicklung gekümmert. Einfach klasse! Meine Frauen können jetzt ihre genähten Kleider,  Taschen  und Accessoires  mit liebevollen Stickmotiven bereichern. Dies ist eine schöne Ergänzung  und die Brother Innovis IIE  läuft einfach nebenher mit. Und sie stickt und stickt.

Und die Frauen sind auf jeden Fall begeistert.







In diesem Jahr habe ich begonnen, Alba –sie ist eine Teilnehmerin aus dem Jahr 2009 – als zukünftige Lehrerin nachzuziehen. Sie ist einfach in den Vormittagsstunden dabei, hält die Andacht und nimmt mir wirklich viel ab. 8 Personen ohne Vorkenntnisse an der Nähmaschine anzulernen,  ist ja in der Tat kein Kinderspiel. Ihr müsst einfach mit berücksichtigen, dass diese Frauen kaum mit Lineal gearbeitet haben, oft den Umgang mit der Schere erst erlernen müssen und ja generell kaum Maschinen in ihrer Wohnung  bedienen. 

Im Februar konnten wir  Kleidung an unsere Kursteilnehmerinnen aus dem Vorjahr weitergeben. Sie können diese abändern oder einfach die Stoffe verwenden. Neues daraus nähen und verkaufen. Die Frauen organisierten sich sehr schnell Fahrzeuge um die Kisten abzuholen. Wir freuen uns, dass nun im Haus genäht werden kann und die Frauen zum Lebensunterhalt der Familie beitragen können oder einfach die Familie ausstatten können.
Dank Spendern aus den USA konnten wir einige zusätzliche Lampen installieren. Wir gehen jetzt ja wieder Richtung Herbst/Winter und genießen unseren hellen Raum.

Wir hatten Besuch aus Australien. Christa und ihre Schwester Heidi waren 1 Woche bei uns.(Auf dem Photo seht ihr sie mit der 22jährigen  Nelly, die jetzt auch in meiner Nähgruppe ist. Und gerade in dieser Woche konnten wir die aufgrund ihrer Initiative gespendeten  gebrauchten Nähmaschinen aus Deutschland aus einer Lagerhalle in Asuncion abholen.
Hier kommt das Photo noch nach!!
Im Februar konnten wir einen 1-wöchigen Kurs für Mädchen ab 12 anbieten. Ein Fundraiser aus  Australien ermöglichte uns dieses Projekt.  Die Ferien sind  ja so langweilig für die Kinder hier in Paraguay –es  gibt  ja fast nichts, was die Jugendlichen machen können oder für die Eltern bezahlbar ist.  Es hat uns allen viel Spaß gemacht. Auch hier halfen mir meine Frauen aus dem Fortgeschrittenen –Kurs. Die Mädchen machten Taschen, Stirnbänder, Federmäppchen und einen Rock. Unten seht ihr ein Gruppenphoto auf dem Zeitungsartikel.

 Hier kommt auch noch das Photo!
Um den Kindern und Jugendlichen hier mehr zu helfen, will Norbert versuchen, mehr in dieser Richtung zu unternehmen. Jeden Mittwochnachmittag bieten wir jetzt einen kostenlosen Keyboardkurs  an.

Wir verfolgen auch hier die Idee, den Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, später damit selbst etwas Geld verdienen zu können, bzw.  auch wieder anderen Jugendlichen eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung zu geben. Die Jugendlichen waren begeistert. Der Kurs ist kostenlos und damit auch für die Armen zugänglich.



Wir selbst sind ja Musiker, lieben Musik und deswegen liegt  es uns am Herzen, dass die Kinder Musikinstrumente in ihrer Freizeit erlernen. Wir nützen die angemieteten Räume der Nähschule und arbeiten mit  Kopfhörern. Wir halten Euch über den Lernfortschritt auf dem Laufenden. Wer Musikinstrumente bei sich zuhause hat und nicht mehr braucht, der kann sie uns gerne schicken. Wir mailen Euch gerne die Adresse. Wir suchen Gitarren, Schlagzeuge, Keyboards, E-Gitarren und Bass-Gitarren. Gerne auch  Flöten, Tamburine und Percussion –Instrumente,  Notenständer… .



Ein Bild aus unserer Andachtszeit.

Wir würden uns sehr freuen, wenn ihr unsere Arbeit weiter in Eurem Bekanntenkreis, auf der Arbeit oder in der Gemeinde  bekanntmachen könnt. Schickt einfach die Email weiter an Personen, von denen Ihr denkt, dass diese gerne mithelfen.  Gerne dürft Ihr  auch Eure Freunde  auf diesen Blog aufmerksam machen. 

Tschüss und Gottes Segen nach Deutschland. Wir freuen uns, wenn die ersten uns mal besuchen kommen und selbst einen Eindruck von den Menschen  und den Land gewinnen können.
Eure
Norbert und Sylvia mit Rebekka und Michi


Unser Spendenkonto :  docAfrika International/  Nähprojekt Limpio
Deutsche Bank München, Germany
Account Number: 170 3 107 Bank Code: 700 700 24
BIC (SWIFT-CODE): DEUTDEDBMUC
IBAN: DE57 7007 0024 0170 3107 00

Montag, 31. Januar 2011

Das Nähprojekt in Limpio Paraguay


Hallo
vielen Dank für euren Besuch auf  unserm Blog. Es freut uns sehr , dass es Euch interessiert, wie es den Frauen hier im Paraguay geht und welche Fortschritte das Nähprojekt macht. Nehmt einfach Kontakt zu uns auf, wenn ihr mehr Informationen braucht.  



Das Nähprojekt begann im Februar 2009 mit der Zielsetzung Frauen aller Altersschichten im Nähen auszubilden.  Den Anstoss dazu kam von der amerikanischen Organisation PPP(Project for the People of Parguay  = Projekt für die Menschen von Paraguay).Der Unterricht sollte ihnen die Möglichkeit eröffnen, ihre Kleidung selbst zu nähen und alles Textilie für das Haus selbst anzufertigen zu können. Gleichzeitig sollte ihnen die Möglichkeit gegeben werden, mit diesen selbst entworfenen und genähten Produkten eine neue Einkommensquelle für die Familie zu schaffen.
Daneben soll der Unterricht auch so gestaltet sein, dass die Frauen  einen gesicherten Arbeitsplatz in einem Textilbetrieb finden können.

Und so begann es in kleinen Schritten:
Meine erste Studentin: Mirna
Im März 2009 kamen die ersten 8 gespendeten Nähmaschinen aus den USA an:

Wir konnten einen sehr netten leerstehenden Raum eines befreundeten paraguayischen Vereines anmieten:
Schnell sprach sich der angebotene Nähuntericht herum. So konnten wir im Nu  mit einer Gruppe von 8 Teilnehmerinnen am Morgen und einer Gruppe am  Nachmittag beginnen. Schon bald musste ich sagen: " Lo siento!" (= Es tut mir leid!) Sprechen wir uns  nächstes Jahr wieder, die Klassen sind voll!"

Die ersten Stunden : wir nähten Streifen zusammen und schnitten Motive aus, die wir für Applikationen verwendeten. Wir beginnen übrigens die Stunden mit einer kleinen Andachtszeit und beten füreinander. Die Frauen schätzen dies sehr.
und dann ging es ruck zuck - die ersten fertigen Kreationen:
Wie ihr seht, nähten wir mit gespendeten gebrauchten Labcoats. dies war uns eine große Hilfe, da es unter normalen Umständen für die Frauen finanziell sehr schwierig ist, neue Stoffe zu kaufen. Ab und zu hatten Teilnehmerinnen nicht das Geld um sich die Busfahrkarte zu kaufen und kamen so nicht zum Kurs. So ein Ticket kostet einfach ungefähr 40 cents. 2010 begann der  junge dynamische Verein  DocAfrika International aus München das Nähprojekt zu unterstützen. Jetzt bekommt  das Nähprojekt jeden Monat Gelder um besonders bedürftigen Frauen unter die Arme zu greifen, indem wir ihnen auch das Busgeld bezahlen. Außerdem sind wir jetzt in der Lage neue Stoffe zu kaufen und zu verwenden, Dies schätzen die Teilnehmerinnen sehr.

Für eine schwangere Teilnehmerin nähte die erste Gruppe eine gepatchte Krabbeldecke.
Später nähten wir Bettdecken. Ein großer Segen für die Familienangehörigen in den kalten Wintertagen. Die Häuser hier haben ja keine Isolation - oft sind es auch Holzhäuser. "Dankeschön Mama" - ist das nicht wunderschön , diese Worte von unseren Kids zu hören. Und es ist etwas ganz besonderes für eine arme paraguayische Frau. Nur kurz: wir haben immer eine Mischung in unseren Kursen: von ganz armen Frauen zu
für hiesige Verhältnisse gut situierten Frauen.




Später im Kursjahr begann die Teilnehmerinnen Kinderkleidung herzustellen. Mit dem damit verdienten Geld ware sie in der Lage ihre eigene Nähmaschine zu kaufen. Ich hatte das Vorrecht, 8 Maschinen an die unten stehenden Frauen zu übergeben.


Neri, eine alleinstehende Mutter von 7 

Rosana, eine alleinstehende Mutter mit ihren 3 Kids
Und wir besuchen hin und wieder die neuen Näherinnen in ihren Häusern um weitere Anstösse zu geben. Wir wissen jede Hilfe beginnt mit einer Person.
Alba with her 2 kids

Wir feierten den Abschluss des ersten Jahres:



Als wir im folgenden Jahr eine Nähmschine an Elba übergeben konnten, waren mein Mann Norbert und ich sehr berührt von dem Gebet einer Teilnehmerin:
"Ich danke dir, Herr Jesus,
dass es Menschen auf der Welt gibt,
die an uns Frauen in Paraguay denken!"
Elba mit ihrer Familie im Jahr  2010