Modenschau 2017

Modenschau 2017
Indianerinnern der Ethnie Aché bei einer unserer Fortbildungen.

Sonntag, 2. Juni 2013

April 2012






Liebe  Freunde,

viele Grüße aus dem derzeit  herbstlichen Paraguay. Wir genießen die kühleren Temperaturen und sind ja so oft gedanklich bei Euch. Dank Eurer Unterstützung macht das Nähprojekt in Limpio große Fortschritte und auch große Freude. Wir freuen uns sehr,  dass unsere Hilfe  ankommt und armen Frauen  neue Hoffnung schenkt und  ungeahnte Lebensperspektiven eröffnet. Wer hätte  vor 3 Jahren gedacht, dass jetzt einheimische Frauen andere ausbilden oder dass  trendige  Geschenke wie Geschirrtücher, Topflappen und Schürzen aus dem Nähprojekt in deutschen, australischen und amerikanischen  Familien verwendet werden! 

Wir unterrichten erneut 2 Anfängerkurse mit je 8 Teilnehmerinnen und die neuen Lehrerinnen stehen ihren “Mann“. Vielleicht kommt ihr uns ja mal besuchen und könnt selbst Fotos von den Kreationen der Frauen  schießen. Sie sind ja so stolz auf ihre ersten selbstgenähten Stücke  - ich kann es ihnen sehr nachempfinden. Ihr sicherlich auch. 


Wir erlebten es letzte Woche hautnah mit, wie die Mutter nach Hause kam und ihre Tochter sofort sehen wollte, was die Mutter wieder Tolles genäht hatte. Sehr schnell können einige der Frauen etwas für Nachbarn machen und ein wenig Geld verdienen. Unsere jüngste Teilnehmerin –Camila, 13 Jahre, rechts auf dem Foto oben  - konnte sich mit einer 2. selbst genähten Tasche das Geld für das Geburtstagsgeschenk für ihre Mama  verdienen. Ihr hättet die Freude sehen sollen!! Solche Momente geben uns selbst viel! Camila kommt aus einer sehr armen Familie. Ich muss das erwähnen, da man sich dies nicht vorstellen könnte, wenn man das Foto so sieht.

Es wurde Geld  für Lehrerinnen   gespendet:  Rechts  auf dem Bild unten seht ihr Lourdes stehen, die jetzt  einen  Anfängerkurs unterrichtet.  2 andere Frauen  - Alba und Patro -  unterrichten den anderen Kurs. Lourdes hilft mir auch in dem Club für die Fortgeschrittenen.  Hier weist sie gerade eine andere Teilnehmerin in einen industriellen Schnellnäher ein. Für alle 3 Lehrerinnen habe ich Kursunterlagen vorbereitet, damit die Qualität des Kurses auf hohem Niveau bleibt.


Noch ein Bild aus dem Club:
Antonia (mit dem schwarzen Kopftuch) zeigt den anderen Frauen in unserem Club für die Fortgeschrittenen, wie man eine Stoffblume herstellt. Was ist daran besonderes? Normalerweise geben Paraguayer ungern ihr Wissen weiter. Wir wünschen uns, dass  dieser Kurs Brücken baut und Kreativität freisetzt.  Hier bekommen die Frauen Anregungen für trendige Geschenkideen, lernen aber auch Schnitte herzustellen, abzuändern und anzuwenden. Dieser  Club ist eine große Motivation für die einzelnen Frauen  - es kommen immer mehr. Das freut uns Lehrerinnen natürlich sehr.


Mutter und Tochter - wir sind begeistert, wenn das Nähen Generationen verbindet.
 Im Kurs zeigten wir den Frauen auch den Artikel  über das Nähprojekt  aus der amerikanischen  zweimonatlich erscheinenden 98 seitigen Patchworkzeitschrift: „ The Quilter“.  Welch eine wunderbare Zusammenarbeit mit der Chefredakteurin Laurette Koserowski. Klasse! Hat Spaß gemacht. Wir haben das schon mal erwähnt, aber unsere amerikanischen Freunde hier sagten zum Beispiel: „ja, wir kennen die Zeitschrift!“  und waren auch ganz begeistert.
Und die Reaktionen unserer Frauen:
„Schau mal, du bist ja berühmt!“, sagte eine Teilnehmerin zur anderen.



Der nachfolgende Artikel ist  auf Englisch. Ihr findet sicherlich jemanden, der Euch das übersetzt oder genießt einfach die Bilder. Wurde alles sehr liebevoll gestaltet. Norbert ist richtig neidisch auf diese Profis. 

Wir haben  Anfragen nach weiteren Kursen in anderen Städten. Ein deutsches Ehepaar, das einem Eingeborenenstamm hilft, lud uns ein. Den Indios wurde ja alles Land weggenommen und jetzt reicht das Land, auf dem sie wohnen,  nicht mehr um alle zu ernähren. Uns wurde erzählt, dass die Frauen des  Aché- Stammes so gerne ihren Beitrag leisten würden. Wir brauchen auf jeden Fall  mehr Lehrerinnen und natürlich auch die Finanzen. Wir beten immer für neue talentierte Lehrerinnen. Wir suchen verantwortungsvolle, ehrliche und lernwillige Frauen. Die familiäre Situation muss  passen. Frauen, die gerne Wissen weitergeben.




Und die Nähmaschinen aus Deutschland? Immer mehr  laufen in den Häusern von paraguayischen Familien. Verrückt- oder??Aber die Freude ist wirklich groß: Es dauert ja Monate bis die hier ankommen  - vom Sammeln, dann Verpacken, Verschicken  und dann der Container-Transport. Wir müssen ja immer auch eine günstige Lösung suchen.
 Bei der Zeitschrift Burda sind wir weiter vorgemerkt. Ach es gäbe noch so viel zu berichten. DHL spendete uns Paketmarken um Geschirrtücher zum Weiterschenken an Christa nach Australien zu senden. Eine große Ermutigung ist das. Vielen Dank.
Im neuen Kurs haben wir auch wieder sehr arme Frauen:  Sie brauchen unsere Hilfe. Wir machen  immer wieder Hausbesuche und viele Frauen sind in einer schwierigen Situation. Die erst 24-jährige Emilia, Mutter von 4 Jungs, bekam ihren ersten Jungen mit 14 und verließ daraufhin die Schule. Ihr Mann ist Maurer und derzeit arbeitslos.  Wir hoffen sehr, dass sie durchhalten kann. Der Kurs ist für sie auch eine Zeit des Entspannens und Auftankens. Bitte denkt ganz besonders an sie. Es läuft ja ein Frauen helfen Frauen Partnerschaftsprogramm. Derzeit sind 9 paraguayische Frauen in diesem Programm. Es ist doch eine lebensverändernde  Idee mit monatlich 30,- bis 40,- Euro einer bedürftigen Frau so eine Ausbildung zu ermöglichen. 
Wir sind Euer verlängerter Arm! 
Gottes Segen Euch allen!
Eure
Sylvia Hill

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