Limpio , März 2013
unser kurzer Besuch bei den Aché Indianer- doch davon später mehr! |
Liebe Freunde,
Que tal? –So begrüßen sich die Paraguayer -wie geht’s?
Viele Grüße aus dem schönen Paraguay. Wie Ihr unten seht, hatten wir Besuch aus Deutschland. Beate und Anna waren für 1 Woche bei uns und wir genossen eine schöne Zeit. Wir vermissen Euch!!!
Beate(rechts) hilft uns schon lange von Deutschland aus. Sie präsentiert das Nähprojekt, stellt die Produkte der Frauen bei verschiedenen Anlässen vor und sammelt Spenden. Anna ist Medizinstudentin aus München - Tobymac-Fan. Fast jeder -dank Anna nun auch wir - kennt ja inzwischen die weltberühmten Lieder "Speak life", "Me without you" oder "Forgiveness" von TobyMac.
Unter anderem besuchten wir die berühmten Iguazu- Wasserfälle in Brasilien. Wer bei den Bildern Reiselust bekommt, darf uns gerne besuchen kommen.
Beate(rechts) hilft uns schon lange von Deutschland aus. Sie präsentiert das Nähprojekt, stellt die Produkte der Frauen bei verschiedenen Anlässen vor und sammelt Spenden. Anna ist Medizinstudentin aus München - Tobymac-Fan. Fast jeder -dank Anna nun auch wir - kennt ja inzwischen die weltberühmten Lieder "Speak life", "Me without you" oder "Forgiveness" von TobyMac.
Unter anderem besuchten wir die berühmten Iguazu- Wasserfälle in Brasilien. Wer bei den Bildern Reiselust bekommt, darf uns gerne besuchen kommen.
Wir erwischten einen nicht so heißen Tag und das war für uns gerade richtig. Die Wasserfälle sind wunderschön, gigantisch und schwindelerregend.
Hier seht ihr wieder mal die ganze Familie. Michi und Bekki
genossen den Ausflug sehr
Jetzt haben wir Eure Geduld ja lange in Anspruch genommen. Die Nähkurse - die Frauen - das interessiert Euch ja und auch uns vor allem:
Die Nähkurse begannen wieder Anfang März. 9 Frauen
nehmen im Vormittagskurs teil. Diesmal unterrichten wir an 3 Tagen jeweils 3
Stunden. Die Teilnehmerinnen sind
begeistert und haben die ersten Hürden hinter sich. Einige bringen
Vorkenntnisse mit - für andere ist es
eine völlig neue Welt. Gerne zeigen sie ihre ersten Werke – hier Kissenbezüge. Wir haben wieder Talente dabei – dies freut
mich, Sylvia, sehr.
Im April startet dann unser Nachmittagskurs mit 8 weiteren Personen.
Unsere Teilnehmerinnen: Eine Frau sagte mir beim ersten Gespräch ganz ehrlich,
dass sie nach der noch nicht lange zurückliegenden Scheidung einfach etwas braucht, um sich abzulenken. Sie
hat viel Talent und nähte bereits auf einer Tretmaschine.
Eine andere Teilnehmerin heißt Caroline und ist erst 14
Jahre alt. Ihr seht sie oben und dann unten auf den folgenden 2 Fotos. Sie hat viel Talent. Die Familie kann das nötige
Geld für einen Schulbesuch für sie nicht mehr aufbringen. So musste Caroline
kurzerhand nach der 8. Klasse aufhören,
obwohl sie gerne weiter zu Schule gehen würde. Uniformen und Schulutensilien
sind für eine so große Familie leider oft eine zu große finanzielle Belastung.
Wir besuchten die Familie. Die älteste Tochter (2. von links gleich neben Sylvia) erzählte uns,
dass sie nach der 6. Klasse die Schule verlassen musste. Jetzt nach 4 Jahren
arbeitet sie immer noch in einem
Haushalt und verdient 120,- Euro im Monat. Dieses Geld gibt sie ihrer Familie.
Der Vater arbeitet im Moment weit entfernt im Chaco und hat kein regelmäßiges
Einkommen.
Wir können sehr schöne neue Räume für den neuen Kurs
in unserer Gemeinde in Loma Pyta benützen. Die Kursräume sind ungefähr 20
Autominuten entfernt. Für uns auch eine Umstellung nach den Jahren, wo ich nur
5 Minuten zu Fuß hatte. Aber vielleicht auch wegweisend. Wir werden mobil. Wir
haben ja immer wieder Anfragen aus anderen Städten hier im Land und vielleicht
ist das ja ein erster Schritt in diese Richtung.
Bild unten: Durch Eure Spenden konnten wir neue
zusammenklappbare Tische kaufen bzw. anfertigen lassen. Wir verwenden Türen als
Tischplatten. Dankeschön!
Wir genießen auf jeden Fall das neue und helle Ambiente sehr. Ein wichtiger
Gesichtspunkt bei der Auswahl der Räume war uns die Sicherheit der Maschinen
und Materialien. Zu viele Geschichten
von Einbrüchen über das Dach oder durch dünne Mauern veranlassen uns einfach
vorsichtig zu sein. Diese Räume sind sogar mit Alarmanlage ausgestattet.
Wie viele von Euch wissen, sind unser Materialien in
unseren alten Schulungsräumen immer noch nicht zugänglich. Ein Richter ist mit
dem Fall betraut, aber arbeitet nicht. Warum? Wir wissen es nicht. Paraguay
zählt weiterhin zu den korruptesten Ländern der Erde und das wird sich auch
nicht so schnell ändern. Die Armen, die nicht bestechen können, leiden darunter
am meisten. Leider auch die Kinder. Die gewalttätige Nachbarin, die unsere
Räume besetzte, misshandelte vor kurzem erneut eines ihre Waisenkinder. Das
Fernsehen berichtete darüber. Die staatliche Kinderbeauftragte aus Limpio
bestätigt den Missbrauch vor laufender Kamera. Anzeige wurde erstattet, doch
dann blieb auch diese Anzeige in der korrupten Bürokratie stecken. Bitte betet für uns und Limpio. Jetzt im
April sind ja die neuen Präsidentschaftswahlen
in Paraguay und jede Partei macht große Versprechungen, die Korruption
zu bekämpfen.
Meine anderen zwei Lehrerinnen Patro (unten im Foto)und
Lourdes machen gerade eine kurze Babypause.
Wir freuen uns sehr für sie.
Doch jetzt ein Sprung zu Wasserfällen:
Szenenwechsel:
Nach unserem schönen Besuch der Iguazu – Wasserfälle, ging unsere Fahrt mit
Anna und Beate weiter zu den Aché- Indianern. Ein anderes „Muss“ für jeden
Paraguay –Besuch. Hier gibt es ja noch viele Indianerstämme, doch dieser gab als einer der letzten hier in Paraguay das Urwaldleben auf - weil es für ihn einfach keine andere Möglichkeit mehr gab. Andere
Gemeinschaften dieses Stammes gingen durch Genozide. Ein anderes sehr trauriges
Kapitel in der Geschichte Paraguays und das Land fängt langsam erst an, sich um
die Indianer zu kümmern. Indianer waren der Abschaum vieler Paraguayer und
wurden oftmals als Sklaven verkauft und
entsprechend behandelt.
Nach 12 km Fahrt auf reinem Erdweg, kamen wir in der
Dämmerung in dem Dorf am Urwaldrand an. Am nächsten Morgen wurde uns das Dorf
gezeigt. Jede Familie wohnt in einer Hütte und kocht vor dieser auf Holz und sie jagen noch wie früher im angrenzenden
Urwald. Dort streift auch noch der Puma durch das Gebüsch.
Der Stamm ist überaus offen für neue Entwicklungen. Er
hat eine schöne Schule mit Computerraum und verdient sein Geld mit der
Landwirtschaft.
Eine Stammesversammlung wurde kurzerhand einberufen
und ich stellte das Nähprojekt vor.
Bjarne, der mit seiner Familie bei den Aché lebt,
übersetzte mich in die Eingeborenensprache. Leider haben wir das nicht aufgenommen
oder gefilmt.
Ich zeigte den Frauen, was sie Schritt für Schritt in einem Kurs lernen und wie wir auch Reste verwerten, alte T-Shirts umwandeln, warme Mützen anfertigen. Die Mitglieder des Stammes waren sehr begeistert. Ein Häuptling des Stammes ergriff nach der Präsentation das Wort:
„Wir träumen schon lange von dem, was wir heute gesehen und gehört haben. Wir werden dafür beten, dass dieses Projekt Wirklichkeit werden kann.“
„Wir träumen schon lange von dem, was wir heute gesehen und gehört haben. Wir werden dafür beten, dass dieses Projekt Wirklichkeit werden kann.“
Anschließend betete der Stammespastor für uns.
Irgendwie war dieser Augenblick schon
ergreifend. Wie ein Vorgeschmack auf den
Himmel, wo ja auch Gläubigen aus allen Sprachen und Stämmen Jesus, das Lamm
Gottes, anbeten werden.
Bitte betet und
sammelt mit. Wir brauchen Spenden für die Sprit- und Buskosten sowie die
Lehrergehälter um auch dort unterrichten zu können. Wir brauchen auch weiterhin
so dringend Nähmaschinen. Bitte bleibt dran. Die Hilfe kommt an.
Foto unten: Noch ein paar Schnappschüsse von Beate.
Eine zukünftige Modedesignerin dabei? Wir sind gespannt. Euch allen ein
gesegnetes Osterfest und einen schönen Frühling.
Eure
Sylvia und Norbert mit Michi und Bekki
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